Bundesprojekt „Informationsgesellschaft“

Vor einigen Jahren setzte der Bundesrat eine verwaltungsunabhängige Groupe de Réflexion zum Thema «Informationsgesellschaft» ein. Die Gruppe unter der Leitung von Beat Kappeler hatte den Auftrag, sich Gedanken über die sozialen und ökonomischen Auswirkungen und Folgen des Multimediazeitalters für die Schweiz zu machen und dem Bundesrat einen Bericht mit konkreten Anregungen für Massnahmen von Behörden oder Privaten und Vorschlägen für eine schweizerische Strategie auf diesem Gebiet zu unterbreiten.

Strategie des Bundesrates

Aus dem Bericht der Groupe de Réflection fusst die Strategie des Bundesrates für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz vom Februar 1998.
Die Strategie des Bundesrates sieht im Bereich der Kultur folgendes vor:

Neue Formen der Kultur

Die Neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (NIKT) ermöglichen neue künstlerische Ausdrucksformen. Die Aus- und Weiterbildung in Nutzung und Anwendung derselben sowie deren Produktion und Verbreitung sind zu fördern. Die multimedialen und interaktiven Möglichkeiten sind für die Kulturvermittlung zu nutzen. Die Bestände der Bibliotheken, Archive, Museen und Sammlungen sind so zu erschliessen, dass sie allen über das Netz zugänglich sind. Dabei ist der Schutz des Eigentums und des Urheberrechts zu gewährleisten. Die Organisationen der Kulturschaffenden spielen in diesen Bereichen eine wichtige Rolle und bedürfen der öffentlichen Förderung.

Das EDI wird beauftragt, zur Umsetzung dieser Massnahme ein Konzept und einen Aktionsplan vorzulegen, welche insbesondere Aufschluss über die Ziele, die zu ergreifenden Einzelmassnahmen, die Kosten, die Partnerschaften, die Vorgehensweise und den Zeitplan geben sollen.

Umsetzung der Gesamtstrategie

Die Strategie des Bundesrates wird von verschiedenen Bundesstellen und der Privatindustrie umgesetzt.
Koordiniert werden die Massnahmen von der Koordinationsgruppe Informationsgesellschaft (KIG). Die KIG unterhält eine Supportstelle.

Supportstelle KIG Information Society Project Switzerland (ISPS)
Zukunftstrasse 44
CH-2501 Biel
Telefon +41 323 27 58 79 / 58 68 (Zentrale 55 11)
Fax +41 323 27 55 28

Umsetzung im Bereich Kultur

Im Bereich der Kultur wird die Strategie des Bundesrates im Rahmen von vier Teilprojekten umgesetzt.

Teilprojekt 1

sitemapping.ch: Unter der Leitung der Sektion Film des Bundesamtes für Kultur (BAK) wird untersucht, wie kulturelles Schaffen und Vermitteln mit den NIKT gefördert werden kann.

Teilprojekt 2

Digitalisierung der Bundesbestände: Unter der gemeinsamen Leitung der jeweils betroffenen Stellen des BAK und des Schweizerischen Bundesarchivs (BAR) werden Konzepte entwickelt, wie die Bestände der bundeseigenen Bibliotheken, Archive, Museen und Sammlungen elektronisch erschlossen werden sollen.

Teilprojekt 3

Alle sollen mit NIKT umgehen können. TP3 steht unter der Leitung der Pro Helvetia. Es unterstützt soziokulturelle Projekte, welche die Befähigung der Bevölkerung zum Umgang mit den NIKT fördern sollen. Z.B. Die Förderbar der Grabe-wo-du-stehst GmbH

Teilprojekt 4

«Ritter der Kommunikation» Digitale Spaltung ist ein Begriff für die Neue Zweiklassengesellschaft, in der es Personen gibt, die mit NIKT umgehen können und ganze Bevölkerungsgruppen, die den Umgang mit NIKT nicht beherrschen. Unter der Leitung der KIG-Supportstelle (BAKOM) und in Zusammenarbeit mit dem BAK wird deshalb ein Preis ausgeschrieben, der Organisationen oder Privatpersonen belohnt, die mit ihren Initiativen die Digitale Spaltung verkleinern helfen.

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